Am 02.06.2023 ging um 17:58 Uhr bei der Bezirksleitstelle der Notruf ein, dass bei der Erlebnissennerei Zillertal in Mayrhofen ein Arbeitsunfall mit Gefahrstoff mit mehreren Verletzten geschehen sei. Daraufhin alarmierte die Bezirksleitstelle die Ortsfeuerwehr Mayrhofen und die Gefahrgut-Feuerwehr Jenbach.
Die Feuerwehr Mayrhofen führte nach dem Eintreffen Erstmaßnahmen durch - Stabile Lage für Mensch und Tier – man sperrte großräumig ab und bereitete eine Not-Deko vor. Nach kurzer Zeit konnten auch die 2 Verletzten Personen durch einen Atemschutztrupp geborgen werden.
Währenddessen bekam der Einsatzleiter der FF Mayrhofen vom Betriebsleiter die Info das ein 5m³ Tank undicht sei. Auch der eingesetzte Atemschutztrupp leistete ganze Arbeit und meldete nach der Bergung die Gefahrstoffnummer an die Atemschutzsammelstelle. Diese Informationen wurden an den Einsatzleiter Gefahrgut der Feuerwehr Jenbach weitergegeben und dieser ließ die Feuerwehren Tux und Schwaz, sowie die Einsatzunterstützung - Lage Schwaz, den Bezirkskommandant und den Bezirksinspektor nachalarmieren.
Die Aufgaben des Gefahrgut-Zuges der FF Jenbach waren, herstellen einer stabilen Lage für Umwelt und Sachgüter, dies beinhaltet Auffangen und Abdichten, Umpumpen unter Vollschutzanzügen CSA lll und Aufbau einer Dekontamination – Straße. Insgesamt rüsteten sich 3 Trupps mit CSA lll aus und kamen auch zum Einsatz. Der Chemikalienschutzanzug (CSA) ist ein komplett gasdichter Schutzanzug. Er schützt insbesondere gegen flüssige und gasförmige Chemikalien, darunter trägt die Einsatzkraft – persönliche Schutzausrüstung und ein Atemschutzgerät.
Nach dem Abdichten der Leitung und den abgeschlossenen Vorbereitungen zum Umpumpen des undichten Tanks wurde die Übung nach zweieinhalb Stunden beendet.
Bezirkskommandant Hansjörg Eberharter zeigte sich sichtlich begeistert: „Die Übung verlangte den Männern und Frauen einiges ab. Nicht nur das Fachwissen im Bereich Gefährliche Stoffe gehört laufend geschult, auch das Zusammenspiel der einzelnen Feuerwehren ist ein wichtiger Bestandteil solcher Übungen.“
Übungsziel war die Auslotung der Schlagkraft für Gefährliche Stoffe im Bezirk Schwaz. Hierzu wurde nahezu alles aufgeboten, was im Bezirk zur Verfügung steht:
- Feuerwehr Jenbach – Gefahrstoffzug im Bezirk Schwaz
- Feuerwehr Schwaz – Stützpunktfeuerwehr mit Standartausrüstung Gefahrgut
- Feuerwehr Mayrhofen – Stützpunktfeuerwehr mit Mehrgasmessgerät und CSA lll - Schutzanzügen
- Feuerwehr Tux – Mehrgasmessgeräte
- Feuerwehr Uderns – Einsatzunterstützung – Lage Schwaz
Bedanken dürfen wir uns bei der Feuerwehr Mayrhofen für die Übungsvorbereitung sowie beim Sachgebietsleiter Gefährliche Stoffe – Bezirk Schwaz, BM Emanuel Hanser.
Eine solche Großübung hat es im Zillertal noch nicht gegeben, mitunter auch weil es keine Betriebe gibt, die derartige Stoffe und Mengen vorrätig halten wie in dieser Übung angenommen. Aus diesem Grund dürfen wir uns ganz speziell bei der Erlebnissennerei Zillertal bedanken für die zur Verfügung Stellung des Objektes und für die anschließende Jause.
Bericht und Bilder: Marcel Kreidl - ÖA BFV Schwaz
