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Donnerstag, 22 Mai 2025 16:40

Abschnittsübung Jenbach: Gefahrgutaustritt und Brand als forderndes Übungsszenario

Am Samstag, dem 17. Mai 2025, fand die Abschnittsübung des Abschnitts Jenbach auf dem Werksgelände der INNIO Group statt. Die groß angelegte Übung wurde unter realitätsnahen Bedingungen durchgeführt und stellte hohe Anforderungen an alle beteiligten Einsatzkräfte.

Übungsszenario: Staplerunfall mit Ammoniakaustritt und Brand

Das Übungsszenario begann mit einem Staplerunfall, bei dem ein Ammoniaktank beschädigt wurde. In Folge kam es zu einem unkontrollierten Austritt von Ammoniak. Gleichzeitig entstand in der betroffenen Industriehalle ein Brand, der sich rasch ausbreitete und nur mit Atemschutz gelöscht werden konnte.

Insgesamt wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet: Einer für den Staplerunfall mit dem Gefahrgutaustritt und einer für den Brand in bzw. am Dach der Lagerhalle. Insgesamt konnten 13 verletzte Personen durch die Feuerwehr gerettet, von Ammoniak dekontaminiert und dem Roten Kreuz zur Betreuung und zum Abtransport übergeben werden.

Was ist Ammoniak?

Ammoniak ist ein farbloses Gas mit stechendem Geruch, das in der Industrie unter anderem als Kühlmittel eingesetzt wird. Es reizt die Augen, Haut und Atemwege stark – besonders beim Einatmen. Schon geringe Mengen können gesundheitsschädlich sein. Daher war bei diesem Szenario besondere Vorsicht nötig, vor allem im Hinblick auf die Windrichtung, die das Gas rasch in andere Bereiche tragen kann.

Besondere Herausforderungen im Übungseinsatz

Während der Lageerkundung wurde der ursprüngliche Einsatzleiter der Betriebsfeuerwehr JENBACHER kontaminiert und verletzt. Die Einsatzleitung wurde daraufhin vom Kommandant Stellvertreter der Betriebsfeuerwehr übernommen – der damit die Koordination von sieben Feuerwehren übernahm.

Zudem mussten die eingesetzten Einsatzkräfte sowie die verletzt dargestellten Personen lückenlos erfasst und dokumentiert werden – eine wichtige Aufgabe in der Lageführung, die in enger Abstimmung mit dem Roten Kreuz durchgeführt und vom Einsatzleiter überwacht wurde.

Eingesetzte Feuerwehren und Kräfte

Insgesamt standen 7 Feuerwehren mit 15 Fahrzeugen und 94 Einsatzkräften im Übungseinsatz:

  • BtF JENBACHER
  • FF Buch
  • FF Jenbach
  • FF Gallzein
  • FF Strass
  • FF Wiesing 
  • FF Schwaz mit Atemschutzcontainer

Rotes Kreuz im Übungseinsatz

Das Rote Kreuz war mit Einsatzleiter, 6 Fahrzeugen und 13 Rettungssanitäter:innen eingebunden. Neben der Versorgung der simulierten Verletzten war auch die Dekontamination betroffener Personen Teil des Einsatzes. Die enge Abstimmung mit der Feuerwehr sorgte für einen reibungslosen Ablauf.

Weitere eingebundene Kräfte

  • Bezirks-Feuerwehrkommandant Hansjörg Eberharter
  • Bezirks-Feuerwehrkommandant-Stv. Herbert Eibl
  • Bezirks-Feuerwehrinspektor Stefan Geisler
  • Abschnittskommandant Jenbach Walter Theuretzbacher
  • Sachgebietsleiter Gefährliche Stoffe Emanuel Hanser

Alexander Haidekker, Leiter der EHS-Abteilung (Environment, Health and Safety) der INNIO Group in Jenbach, bedankte sich im Anschluss an die Übung beim Roten Kreuz und bei der Feuerwehr: 
„Wir sind dankbar, dass wir diese wichtige Übung auf unserem Werksgelände durchführen konnten. Sie war eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten – insbesondere unserer Betriebsfeuerwehr – für die hervorragende Zusammenarbeit.“

Fotos: Team ÖA BFV Schwaz Stefan Rengo und Stefan Erhart 
Text: ÖA BFV Schwaz Florian Galler 

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