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Sonntag, 10 November 2024 16:49

276 Einsatzkräfte beübten den Ernstfall in der Unterinntaltrasse

Bei einer groß angelegten Einsatzübung im Bezirk Schwaz am Samstag, dem 09. November 2024, wurde die Zusammenarbeit und Koordination von Einsatzkräften unter anspruchsvollen Bedingungen im Bahntunnel der Unterinntaltrasse geübt. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, die Bezirkshauptmannschaft Schwaz und die ÖBB simulierten gemeinsam einen Zwischenfall, bei dem die Evakuierung eines Reisezugs im Tunnel erforderlich war.

Anspruchsvolles und realistisches Szenario
Die Übungsannahme lautete: „Streifung eines Reisezugs durch einen Gegenzug, Stillstand im Tunnel, Rauchentwicklung am Triebfahrzeug sowie Evakuierung der Passagiere“.
Die alarmierten Einsatzkräfte aus den Bezirken Schwaz und Innsbruck-Land rückten mit insgesamt vier Tunnelzügen aus, die in unterschiedlichen Abschnitten des Tunnels eingesetzt wurden.

Zahlen und Daten zur Übung

  • GESAMT ÜBERSICHT 276 Einsatzkräfte mit 54 Fahrzeugen
  • Rotes Kreuz – 20 Einsatzkräfte mit 8 Fahrzeugen
  • Polizei – 20 Einsatzkräfte mit 8 Fahrzeugen
  • ÖBB – 3 Einsatzkräfte mit 1 Fahrzeug
  • Bezirkshauptmannschaft Schwaz – 7 Einsatzkräfte
  • Feuerwehr 226 Einsatzkräfte mit 37 Fahrzeugen
    • Tunnelzüge Bezirk Innsbruck Land – Hall und Wattens
    • Tunnelzüge Bezirk Schwaz – Jenbach und Schwaz

„Die heutige Übung bot uns als Feuerwehr eine wertvolle Gelegenheit, wichtige Einsatzziele praxisnah zu trainieren“, unterstreicht Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter die herausragende Professionalität und das Engagement aller beteiligten Einsatzkräfte und Übungsstatisten. „Die Alarmierung entsprechend der Alarmpläne, das richtige Anfahren und die Schaffung eines sicheren Einsatzbereichs waren entscheidend für den reibungslosen Ablauf. Die effiziente Zusammenarbeit mit der behördlichen Einsatzleitung, anderen Einsatzorganisationen und der ÖBB zeigte, wie wichtig abgestimmte Schnittstellen sind, um im Ernstfall die Sicherheit zu gewährleisten. Auch der gezielte Einsatz unserer Fahrzeuge, die Bereitstellung technischer Hilfsmittel und die sichere Rettung und Versorgung der Betroffenen wurden professionell umgesetzt.“

O-Ton vom Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter:

Das Rote Kreuz kümmerte sich um die Versorgung der Betroffenen außerhalb des Tunnels und um die lückenlose Registrierung dieser. "Bei einem Aufkommen von vielen, Großteils unverletzten, Betroffenen, steht bei uns, neben allfälligen Versorgungen, die Registrierung der Personen im Vordergrund.  Dafür gibt es ein eigenes Patientenleitsystem und Registrierungslisten, die in Folge auch der Polizei übergeben werden. Von der Triage bis zum Transport kann so jede und jeder nachverfolgt werden", erklärt Bezirksrettungskommandant Andreas Schiestl.

„Bei der Übung waren 20 Exekutivbeamte der Polizei im Einsatz, um essenzielle Aufgaben wie die Datenaufnahme, den Lotsendienst und die Verkehrsleitung zu übernehmen“, führt der stellvertretende Leiter der Einsatzabteilung Markus Auinger aus. „Zudem führten kriminalpolizeiliche Ermittler Erhebungen am betroffenen Zug im Tunnel durch.“ Die präzise und abgestimmte Arbeit der Polizei trug entscheidend dazu bei, die Sicherheit und Ordnung im gesamten Übungsbereich zu sichern.

Die ÖBB sind für einen sicheren Betrieb der Bahnstrecke verantwortlich und die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeiter: innen ist ihnen auch ein großes Anliegen. Dazu gehört auch ein professionelles Notfallmanagement für den Ernstfall. Um darauf vorbereitet zu sein, sind regelmäßige, behördlich vorgeschriebene, gemeinsame Übungen mit den Einsatzkräften unerlässlich. Neben großen Übungen in den Tunnelanlagen der Unterinntaltrasse gibt es auch regelmäßige Schulungen der ÖBB für die Feuerwehren bezüglich der speziellen Anforderungen bei Einsätzen im Gleisbereich und Übungen in kleineren Einheiten. „Sicherheit ist ein zentraler Wert für die ÖBB. Sicherheit ist immer Teamarbeit und ich bedanke mich bei den Einsatzorganisationen, mit denen wir professionelle Partner an unserer Seite haben“, betont Peter Praxmarer als Übungskoordinator für die ÖBB Infrastruktur AG.

Rückblick: Vorfall im Terfner Tunnel verdeutlicht Notwendigkeit von Übungen
Ereignisse wie der Vorfall am 07. Juni des letzten Jahres im Terfner Tunnel zeigen, wie entscheidend regelmäßige Übungen sind. Damals führte ein Defekt an einem mittransportierten Auto zu einem Brand auf einem Autotransportwagen. Dank der umfassenden Schulungen und der speziellen Feuerwehr-Tunnelausbildung konnten die Einsatzkräfte den Brand unter schwerem Atemschutz schnell löschen und eine sichere Evakuierung einleiten.

Regelmäßige Übungen wie jene in der Unterinntaltrasse sind somit unerlässlich, um auf Extremsituationen vorbereitet zu sein und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

 

Bilder: TEAM ÖA BFV Schwaz – Marcel Kammerlander, Stefan Rengo und Marcel Kreidl

Text: LFV Tirol – Anton Wegscheider und BFV Schwaz Florian Galler

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