Werdegang des neuen Fahrzeuges
Am 19.02.2020 fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss für den Austausch des bestehenden Tanklöschfahrzeuges TLFA-2000.
Nach intensiven Gesprächen mit dem Landesfeuerwehrinspektor, sowie, dem für Katastrophenschutz zuständigen LH Stv. Josef Geisler, konnte man sich auf die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges mit 3000 Liter Wasser, 100 Liter Schaum und einer 5t Rahmenseilwinde einigen. Nach dem Beschluss des Gemeinderates konnte das Fahrzeug schließlich am 29.11.2020 bestellt werden. Die Beschaffung erfolgte über die Bundesbeschaffungsgesellschaft im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung. Den Zuschlag dafür erhielt die Fa. Rosenbauer aus Linz/Leonding.
Nach intensiven Planungen, Besichtigungen und unzähligen Stunden Ausarbeitung sämtlicher Details konnte das Fahrzeug schließlich am 04.03.2022 von Linz nach Wiesing überstellt werden.
Das Fahrzeug
takt. Bezeichnung: |
TLFA 3000/100 |
Fahrgestell: |
SCANIA P410 4x4 - 410PS |
Getriebe: |
Automatik |
Baujahr: |
2022 |
Aufbau: |
Rosenbauer |
Besatzung: |
1+8 |
Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um ein Tanklöschfahrzeug mit 3000l Wasser und 100l Schaum. Neben Ausrüstungsgegenständen für Brandeinsätze ist das Fahrzeug auch mit Gerätschaften für technische Einsätze ausgerüstet. Dazu zählen beispielsweise eine Rotzler 5 Tonnen Rahmenseilwinde, ein Akku Kombigerät, ein Akkuglasschneider und vieles mehr.
Akku-Kombigerät:
Dieses Gerät kann mit dem entsprechenden Zubehör zum Spreizen, Schneiden, Drücken und Ziehen verwendet werden und kommt entgegen vereinzelten Meinungen nicht nur bei einem Verkehrsunfall zum Einsatz.
Mögliche Einsatzszenarien:
- Person unter Baumstamm oder Fahrzeug eingeklemmt -> schnelles Heben mit dem mechanischen Stempel
- Person in einem Weiderost eingeklemmt -> mit einer Spreizkraft von 35 - 783 kN rasche Befreiung möglich
- Versperrte Türen - Gefahr in Verzug -> mit den Türöffnungsspitzen ist eine schnelle Öffnung möglich
- deformiertes Fahrzeug nach Verkehrsunfall -> leichtes Öffnen der Motorhaube, um die Batterie abzuklemmen
- um Personen zu befreien ist mittels Kettensatz auch das Ziehen von Objekten möglich
- natürlich besteht auch die Möglichkeit bei einem Verkehrsunfall eine Rettungsöffnung für den Notarzt zu schaffen, bis weitere Spezialkräfte eintreffen
Ein Teil dieser Szenarien könnte auch mit Hebekissen abgearbeitet werden. Hier bietet das Akku-Kombigerät jedoch eine enorme Zeitersparnis und auch der Personalaufwand ist geringer.
Bei der Anschaffung wurde auf eine möglichst große Kompatibilität und somit Kostenersparnis geachtet. Die ebenfalls im Fahrzeug mitgeführten Akkugeräte -> Säbelsäge, Schlagbohrmaschine, Trennschleifer und Bohrmaschine werden mit demselben Akkusystem, wie das Kombigerät betrieben. Somit stehen einerseits genügen Reserveakkus zur Verfügung, andererseits musste kein separates Ladesystem verbaut werden.
Stabfast und Stabpack:
Auch dabei handelt es sich um neue Gerätschaften bzw. Ausrüstungsgegenstände. Beide kommen hauptsächlich bei einem Verkehrsunfall zum Einsatz. Das Stabpack dient zum sicheren Unterbau von Fahrzeugen. Mittels Stabfast kann beispielsweise ein auf der Seite liegendes Fahrzeug schnell gesichert und fixiert werden.
Weitere Ausrüstungen im Fahrzeug:
- Stromerzeuger RS 14
- RTE AX B16 Akkulüfter
- LED Akkubeleuchtungssystem RLS2000
- Stromhaspel
- Lufthaspel
- 3x SSG (Sauerstoff Schutz Geräte)
- 3 Atemschutzgeräte
- Wärmebildkamera
- Hygienewand
- FIRECO LED Lichtmast
- Schiebe- und Steckleiter
- Weber Akku Kombigerät
- Akku-Säbelsäge
- Akku-Trennschleifer
- Akku-Schrauber inkl. Glasex (Glasschneider)
- Akku-Schlagbohrmaschine