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Montag, 25 Mai 2020 18:52

Sturmtief „Gudrun“ richtet große Schäden im Inntal und Achental an

Die Wetterprognosen sagten für Samstagnachmittag das Eintreffen einer markanten Kaltfront mit Sturm und Regen voraus. Vor allem die Alpennordseite und somit das Achental und das Inntal waren am stärksten betroffen.

Die ersten Ausläufer mit Sturmböen erfassten gegen 15:00 Uhr bereits das Achental. Dort befanden sich zu diesem Zeitpunkt jede Menge Wassersportler wie Surfer, Kitesurfer und Segler auf dem Achensee. Sie wurden vom heftigen Wind überrascht und konnten zum Teil aus eigener Kraft nicht mehr das Ufer erreichen. Ein Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Wasserrettung war die Folge. Die Feuerwehr Achenkirch rückte mit ihrem Boot, gemeinsam mit der Wasserrettung aus, um die Sportler aus dem See ans sichere Land zu bringen. Auch für die Einsatzkräfte ein nicht ungefährliches Unterfangen. Beim Stützpunkt der Wasserrettung in der Buchau wurde die Einsatzleitung eingerichtet. Zwei Rettungs- und der Landeshubschrauber des BMI waren ebenfalls vor Ort, ebenso wie der Rettungsdienst Tirol, um etwaige Verletzte schnell abtransportieren zu können. 
Insgesamt wurden6 Personen von den Einsatzkräften aus dem Wasser gerettet, wobei zum Glück keiner von ihnen ärztliche Hilfe benötigte. 

Während der Einsatz am Achensee noch im Laufen war, erreichten die ersten Windböen auch das Inntal. Hier waren vor allem die Orte Stans und Jenbach betroffen.Bei der Covid-19 Screeningstraße beim Parkplatz der Disco „Die Falle“ beschädigte der Sturm ein Zelt schwer und wehte mehrere Absperrungen um. Die Feuerwehr Stans baute das Zelt ab und sicherte so gut es ging weitere Objekte vor dem Sturm. Auf dem Rückweg wurden mehrere, vom Wind erfasste Bauzäune mehrerer Baustellen, von Verkehrswegen entfernt und sicherheitshalber bei Seite gelegt.
Auch die Wanderwege rund um Stans sowie die Wolfsklamm wurden derweil kontrolliert. Einige Wanderer wurden zu Fuß von der Feuerwehr Stans aus der Wolfsklamm begleitet. Ein Großteil der Wanderwege sowie die Landesstraße zwischen Stans und Jenbach wurden anschließend gesperrt, da viele durch Bäume verlegt oder die Gefahr von herabfallenden Ästen zu groß war. Lediglich die Zufahrtsstraße zum Georgenberg wurde für die dort Wohnenden freigemacht, damit sie ihre Häuser erreichen können.

Inzwischen wurde auch die Feuerwehr Jenbach auf die Inntalautobahn alarmiert, da umgestürzte Bäume die Fahrbahn blockierten. Diese wurden so gut es ging zersägt und entfernt. Auch wurde das Oberlicht der Halle eines Industriebetriebes im westlichen Teil von Jenbach beschädigt und musste notdürftig abgedeckt werden, um den einsetzenden Regen abzuhalten. Hierbei wurde die Feuerwehr Jenbach von den Kameraden aus Buch unterstützt. 

Während der zahlreichen Einsätze dann die Hiobsbotschaft der Leitstelle Tirol – am Kienberg oberhalb des Achenseekraftwerks im Wald meldeten mehrere Anrufer starke Rauchentwicklung.Da zunächst nicht klar war, welches Gemeindegebiet betroffen ist, übernahmen die Feuerwehren Stans und Jenbach den Einsatz und erkundeten die Lage. Auslöser war eine gerissene Stromleitung im Gemeindegebiete von Jenbach, die den Waldboden in Brand setzte. Aufgrund des unwegsamen Geländes wurde sogleich auch ein Hubschrauber sowie der Flugdienst aus Schwaz angefordert, diese konnten jedoch aufgrund des immer noch vorherrschenden Sturmes nicht eingesetzt werden, und somit wurde der Brand vom Boden aus von der Feuerwehr Jenbach und der Betriebsfeuerwehr INNIO bekämpft und konnte schließlich gegen 20:00 Uhr gelöscht werden. 

Weiters mussten die Feuerwehren Schwaz, Buch, Schlitters, Zell am Ziller, und Brandberg zu einzelnen umgestürzten Objekten oder abgedeckten Dächern ausrücken. 

Gegen 21:00 Uhr ließ dann der Wind nach und die Lage im Bezirk normalisierte sich wieder. 

Bilder zur Verfügung gestellt von GRAFMEDIA und ZOOM.TIROL - Vielen Dank!

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